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Die Rutschbahn von Narudas

Die Rutschbahn von Narudas Die Rutschbahn von Narudas

Die Rutschbahn von Narudas

Wasserstelle, Räuberplatz, Gefechtsfeld, Schutztruppenstation.
Narudas ist einer der zentralen Plätze in den Karasbergen.
Das Wort "Narudas" heisst aus dem Nama (Khoekhoegowab) übersetzt "Rutschbahn" und bezieht sich auf den Doleritgang ( eingedrungenes Vulkangestein ), der den Berg gegenüber der Narudas- Wasserstelle durchzieht.

Die Wasserstelle:

Der Grund warum hier was ist. Die tiefe Schlucht hält lange Wasser.

Karthograpisch fing es als Wasserstelle an, hier auf der Deutschen Kriegskarte.  Natürlich ist sie ungenau. Der Lord Hill als höchste Erhebung mit 2.202m ist in echt auf der anderen Seite der Karasberge. Von dort aus hatte man bei klarer Sicht, und die hat man in Namibia an 360 Tagen im Jahr, Blick bis zur Deutschen Garnison nach Keetmanshoop.

Robber Henrick´s Place:

Wie bei //Khauka!nas sorgte auch die gute Wasserstelle vor der Haustüre in Narudas für eine Besiedlung dieses Platzes lange vor der deutschen Kolonialzeit. Vor allem Dr. Klaus Dierks hat hier wertvolle Recherchearbeit geliefert.
Ein anderes namibisches Namavolk, die ||Hawoben oder Veldskoendragers (Feldschuhträger) begannen dort vor 1830 zu siedeln.

Die älteren Steinaufschichtungen und Häuserreste stammen noch aus dieser Zeit.

 

Schutztruppenstation:

Aufgrund der guten Wasserbedingungen und der Nähe zu den Morenga-Feindtruppen wurde hier eine permanente Schutztruppenstation errichtet.

Das verstärkte Mauerwerk, in dem natürliche Felsen mit integriert wurden und getrocknete Ziegelsteinmauerreste zeigen von der Erweiterungen der Deutschen Schutztruppler.

Pferdeanker sind Heute noch an einigen Plätzen vorhanden.

Am höchsten Platz der Anlage sind für das Stationshäuschen sogar Treppenstufen erkennbar und ein Fundament

 

Das Gefechtsfeld:

 Eines der größten Gefechte im Nama- Krieg fand um den 10. März 1905 im Großraum Narudas statt, als die Schutztruppe versuchte, die Morenga Truppen durch konzentrischen Zugriff von mehreren Seiten zu einer Kapitulation zu "überreden". Das Gefecht ging eher unentschieden aus, mit leichten Feldvorteilen für Jacob Morenga.
Eine weiteres Gefecht mit Morenga war am 07. April 1905. Was als Pferdestehlaktion bei der auf Narudas stationierten Ersatzkompanie 3a ( Hauptmann d´Arrest ) begann, weitete sich durch Verfolgungsgefechte mit Hinterhalten zu einem veritablen Scharmützel aus.
Ein Ergebnis dieser Interaktionen ist der relativ große Kriegsgräberfriedhof auf Narudas.

 

Der Kriegsgräberfriedhof:

Vom Farmhaus aus ist das kleine Gräberfeld schon gut beim Blick nach Westen zu erkennen. Wenn man am Farmhaus steht, geht man am Werkstatthäuschen links vorbei, öffnet das Tor und geht dann den kleinen Weg am Campingplatz nach rechts vorbei. 27° 22.294'S  18° 51.273'E

Eine der Konventionen bei Deutschen Kriegsgräbern in unserem Kulturkreis ist, dass der Kopf nach Westen, in Richtung der untergehenden Sonne, gelegt wird. Dahinter steht dann der Grabstein.

Auf diesem Friedhof sind mehrere Grabsteinformen zu sehen. Als allererstes wurde man als Gefallener auf dem Gefechtsfeld begraben und es gab ein kleines Holzkreuz, welches vor Ort angefertigt oder gelegentlich sogar unbenamt mitgeführt wurde. Man improvisierte oftmals mit flachgeklopften Dosen, auf denen der Name eingeritzt und dann ans Kreuz genagelt wurde.

War eine Grabkreuz -Aufstellung gefechtsbedingt nicht möglich wurde zumindest "verklippt".  Das sollte zum einen Tierfraß verhindern, zum anderen gestattete es die Würde des Toten zumindest dafür zu sorgen. Blieben Tote auf dem Gefechtsfeld liegen und konnten nicht mitgeführt werden, wurden diese in der Regel vom Gegner entkleidet und von allem verwertbaren entledigt. Die Truppen von Morenga begruben teilweise nach dem Gefecht auch tote deutsche Soldaten, gelegentlich wurden tote deutsche Offiziere nicht entkleidet. Diese ritterliche Kampfesweise Morengas wurde hoch anerkannt und er hatte bei Freund und Feind einen legendären Ruf. Er war unser liebster Feind.

Die Metallschilder wurden dann in Deutschland anhand der offiziellen Todes- und Verlustlisten hergestellt. Sie wurden nach Südwestafrika verschifft und in der Regel von der Stammkompanie an die Stelle des Kreuzes aufgestellt oder eingemauert.

In späteren Jahren änderten sich die Grabsteinformen, nachdem in Karibib umfangreiche Marmorvorkommen entdeckt wurden. Mormor wurde dann der Standardbaustoff der deutschen Soldatengräber. Je glatter der Marmor bearbeitet wurde, desto jünger ist der aufgestellte Stein.

Bei größeren Friedhöfen gibt es gelegentlich noch Gefechtssteine oder Sammelsteine. Auch war es möglich, durch die Famlie bezahlte Privatsteine aufstellen zu lassen.
Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge - Sektion Namiba mit 43 aktiven Mitgliedern - kümmert sich im 3-Jahresrhythmus um die Kriegsgräber.
Eine Karte Soldatengräber in Namibia von 1884 bis 1945 kann über das Namibiana Buchdepot für 11,50 Euro in Deutschland erworben werden. Andernfalls liefern wir die Karte zum Preis von 120 N$ zu Ihrer Unterkunft in Windhoek.

 

Die Dosen:

Grundsätzlich liegen in der Nähe von Stationen der Schutztruppe oder an Wasserstellenüberall im Gelände Dosen oder sonstige Hinterlassenschaften. Plätze an Aussichtspunkten, Alarmpostenstellungen, Pferdewachenorte. Überall wo sich Menschen aufhielten wurde gemüllt. Der Müll wurde zwar noch nicht getrennt, aber zumindest in Stationsnähe gesammelt. Eine der Müllsammelstellen befindet sich bei 27° 22.742'S  18° 51.520'E , dDirekt neben der alten Straße nach Narudas.

Friedrich Löckenhoff A.G. Duisburg- Ruhrort

Im Landesarchiv Nordrhein Westfahlen findet sich umfangreiche Dokumente zu dieser von 1901- 1936 existierenden Großschlachterei und zeitweise Eisfabrik.

 

Ansonsten einfach die Augen offenhalten. Überall sind kleine Schätze.

Rindfleich mit Bohnen und Rindfleisch mit Linsen

 

Die Aloe Karabergensis:

Auf der Farm Narudas Noord sind an einer Felswand 63 Exemplare der sehr seltenen Karasberge - Aloenart, deren Hauptvorkommen hier in den Karasbergen sind. Grundsätzlich ist sie in der Liste der bedrohten Pflanzenarten im südlichen Afrika, obwohl sie relativ einfach nachzuzüchten ist.
Im Vergleich zu den "normalen" Aloen, die z. B. um Windhoek wachsen und das Wahrzeichen der Stadt Windhoek sind, bilden diese Aloenblätter keine Randzähne aus.

Man braucht ca. 1 Stunde Allradfahrt vom Haupthaus bei Narudas Noord, um diese Felswand zu erreichen. Das Allradfahrzeug sollte kein Dachzelt haben, da ein niedriges Farmtor zu durchfahren ist. Alternativ wird das Tor von Dries Maritz abgeschraubt.  Vom Ausgangspunkt, wo man das Fahrzeug stehen lässt, geht es entlang einer Köcherbaumallee immer weiter nach oben. Nach 30-40 Minuten sollten man die ersten Aloen erreicht haben. 27° 23.969'S   18° 50.062'E

Da gehts hoch

Die Aussicht belohnt den anstrengenden Aufstieg. Warum eigentlich in der heißen Mittagszeit?

Also, die Aussicht in die andere Richtung!

 

Der Karas 4 x 4 Trail:

Dieser Trail wird nicht mehr zwischen den Farmen betrieben, die Wasseranschlüsse entlang des Trails sind abgestellt. Er ist aber grundsätzlich mit Überraschungen als Ganztagestrail für Neugierige fahrbar. Sandmund und Narudas sind die beiden Ein-bzw.Ausstiegspunkte.
Auf dem Farmgelände von Narudas Nord gibt es ebenfalls sehr rauhe Farmwege und 2 anspruchsvolle Aussichtspunkte.

 

Kontakt:

Dries Maritz  Farmhaus Narudas Süd 00264 63 269 620  WhatsApp 00264 81 495 3864  amaritz@afol.com.na
Auf der Farm gibt es WLAN.

In Narudas Noord befindet sich ein Campingplatz und ein Selbstversorger Farmhaus.
Eine Anmeldung ist notwendig, da sonst das Wasser abgestellt ist.
Feste Unterkunft mit Abendessen und Frühstück kann man privat bei Herrn Izak und Frau Estra du Plooy auf der Nachbarfarm Garub nachfragen. duplooygarub@iway.na  Auf ihrem Farmgelände ist auch der Platz der Abteilung Koppy und der Morris Brüder auf Nama-Seite beim großen Gefecht vom 10. März 1905. Man kann immer noch Patronenhülsen und kleine Verschanzungen auf dem Hügel vor dem Haus finden.

Anfahrtbeschreibung:

Von der B1 von Norden kommend kurz vor Karasburg in die C 11 abbiegen. Nach 53km geht es links in die D260. Nach 20km rechts in die D201 abbiegen. Dann 10km nach Norden.

Beim Schild A.W.J. Maritz - Narudas nach links abbiegen. 27° 25.107'S  18° 54.221'E

Tore auf- und wieder zumachen und weiter in Richtung Narudasschlucht fahren.

Bei 27° 23.802'S   18° 52.425'E erreicht man nach 5km das Haus vom Farmbesitzer Dries Maritz.
Hier anmelden. Dann sind es noch 3,5km zum Eingang der Schlucht und zu den Resten der alten Schutztruppenstation. 27° 22.400'S   18° 51.441'E

Quelle Google Earth

Gesamtübersicht der wichtigsten Punkte auf Narudas

Literaturempfehlung:

Nuhn, Walter: Feind überall - Der Große Nama-Aufstand 1904-1908, Bonn, 2000 ISBN ISBN 3-7637-6207-8

Vaupel, Michael: Die Nama unter deutscher Kolonialherrschaft - Arrangements und Konfliktfelder Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft Basel / Windhoek, 2011 ISBN 978-3-941602-65-6 Deutschland

 

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