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Pflanzenfressergäste

Kokoswarzenschwein

In einem Land, wo ein Ladies Steak bei 250 Gramm anfängt, erscheint es  uns geradezu leichtfertig, in einer Welt voll Hunger ohne Not den sicheren Platz am Ende der Nahrungskette aufzugeben.  Weil sich unsere Vorfahren nun mal entlang der Fleischtöpfe von Etosha  und nicht entlang der Brombeerbüsche verbreitet haben, stopfen wir uns naturgemäß alles, was bei zwei nicht rechtzeitig auf den Bäumen ist, in den Mund, in erster Linie Antilopen und Rinder. Denn um unsere komplette  Kauleiste  zu nutzen muss  gemäß dem Motto “Ohne Fleisch kein Preisch” Essen zäh sein und Widerstand leisten, das unterscheidet uns vom breiessenden Kind.

Nichtsdestotrotz kommen auch zunehmend Vegetarier – aus der Buschmannsprache übersetzt bedeutet das „schlechter Jäger“ -  ins nahezu vegetationslose Namibia, was natürlich einen zusätzlichen potentiellen Konflikt zwischen Menschen und Natur aufwerfen kann. Bereits eine Gruppe von vier körneressenden Vegetariern  bedeutet den Hungertod eines Webervogelnestes.

Hier ein kleiner Leitfaden  für Gästefarmbesitzer zum Umgang mit Vegetariern, damit diese nicht ins Gras beißen müssen:

Grundsätzliches Credo der Vegetarier ist,  nichts zu essen, was ein Gesicht hat.  Wer traut sich schon, dass einem fressenden Löwen ins Gesicht zu sagen, also wird der Gästefarmer mit diesem Vorwurf konfrontiert. Natürlich ist der Mord an Pflanzen nicht gerechtfertigt, aber trotzdem können wir Vegetarier nicht dazu zwingen, ihre an europäische Formfleischversuche gestählten Instinkte in Gegenwart echten Qualitätsfleisches aus Namibia zu unterdrücken. Vegetarier essen nun mal Pflanzen, so widerwärtig es für uns ist. Und manche Vegetarier essen - igitt! - sogar Bienenerbrochenes, obwohl bei der so genannten Honigproduktion viele Bienen ihr Leben lassen.

Verwirrend ist  für den Namibianer, der das Tier ja über den Tod hinaus schätzt, erst einmal die Vielzahl der verschiedenen Vegetarier-Untergruppen, wie z.B. "Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier" oder Suizido – Vegetarier, die nur Fleisch von Tieren essen, die sich selber umgebracht haben. Aber wo bekommen wir hier im Land Lemminge für seinen Speisezettel her?  Unser Perlhuhn ist hier ein guter Ersatz für ihn und wird auf Grund seines undurchschaubaren Verhaltens am Straßenrande in der Regel akzeptiert werden.

Zu erwähnen ist auch die äußerst konsequent-radikale Gruppe der "Veganer", aus deren Gattungsname man nicht einmal das Wort 'Vegetarier' ersehen kann. Ein Veganer der Stufe 5 isst zum  Beispiel nichts, was einen Schatten werfen kann.

In Namibia ist eigentlich alles unter 200 Gramm Fleisch ja schon vegetarisch. Mit ein Grund, warum Spaghetti Bolognese oder Swakopmunder Spargel im Speckmantel  hier auf einigen vegetarischen Speisekarten zu finden sind. Selbstverständlich werden in einen Chef- Salad 200 Gramm Oryxfilet hineingeschnitzelt.  Als MC Donalds dazu überging, vegetarische Gerichte mit ins Programm aufzunehmen, war ihm der Weg nach Namibia versperrt. Nur manchmal ist ein Besuch bei Kentucky Fried Chicken für den einen oder anderen ungenauen Vegetarier akzeptabel.

Es ist nicht hilfreich im Gespräch mit seinen vegetarischen Gästen darauf hinzuweisen, dass erst als der Mensch das Fleisch als Nahrungsmittel entdeckte, sich sein Gehirn zur jetzigen Größe entwickelte. Ebenso sollten sie, während er an seinen Pommes kaut, nicht Laute ausstoßen wir „Fleisch gut! Mmmh! Ich liebe Fleisch, ihr Gemüseschwuchteln!“  Es bestärkt ihn in der Meinung, dass sich die Menschheit in Namibia seit dem Neandertal nicht weiterentwickelt hat.

Der Vegetarier suhlt sich in seiner Fortschrittlichkeit, während er  in Europa Tomaten aus Gewächsfabriken bezieht, die auf Polyesterwatteböden Tag und Nacht zu Höchstleistungen gepeitscht werden, aber nur künstliches Wasser und genmanipulierte Hormone zu essen bekommen.

Dankbar isst er hier allerdings dann doch unsere fasst einzeln hergestellte Tomaten mit echtem Dreck am Stecken und nimmt als Extrawurst lieber aus Bohnenquark hergestellte Tofu-Wurst, die es eigentlich gar nicht geben sollte, sowie wehrlose Pflanzen und Weizenfleisch. Auch gerne genommen: vergorene Sojabohnen, die Fäden ziehen wie Pattex- Kleber. Beliebt auch die Fettfrucht  Avocado mit übergrossem, glitschigen Kern, der einem beim Entfernen durch die Küche kollert, während man feststellt, dass man wieder mal eine Mogelpackung gekauft hat.  Auch köstlich und mit Ironie serviert: Butternut – Frucht“fleisch“.

Gesprächsleitfäden mit Vegetariern

Sollten einmal keine dem Vegetarier zugänglichen Lebensmittel im Hause sein -  es laufen halt sehr wenig Tofu-Gemsböcke durch die Savanne – muss man durch geschickte Gesprächsführung versuchen, seinen Gast zumindest für die Dauer seines Aufenthaltes auf Namibische Normalkost umzupolen. Hier darf man natürlich keinerleiweise plump argumentieren a la „Tiere fressen sich gegenseitig auf, warum sollten wir sie nicht essen?“  Denn Tiere haben ja auch Sex. Und was dieser Konter bedeutet, soll man sich am Besten von einem Schaffarmer aus dem Süden Namibias erklären lassen. Hier eine kleine Handreichung:

Klimakatastrophe: Wer ein Stück Fleisch auf einer namibischen Gästefarm auf dem Teller gelegt bekommt, muss Wissen dass es dazu in der Regel nicht mehr als 20 km zurückgelegt hat, während das Salatblatt zumeist 1.500km aus der Region um Kapstadt mit einem CO2 produzierenden Fahrzeug angekarrt wurde.  Rinder können, im Gegensatz zu Pflanzen, CO2 nicht in Sauerstoff umwandeln. Noch schlimmer: sie verbrauchen sogar Sauerstoff und geben zusätzliches CO2 ab. Vegetarier rauben uns jedoch die Pflanzen, die uns wichtige Atemluft liefern. Ein beliebtes Argument der Vegetarier ist der Hinweis, dass Pflanzen nachwachsen. Das tun Tiere jedoch auch. Daher muss das Möglichste getan werden, den Bestand der Tiere zu mindern. Und was liegt näher, als diese zu Nahrungsmitteln zu verarbeiten? Schließlich hat der liebe Gott sie ja eben deshalb aus Fleisch gemacht.  Also: Jedes nicht gegessene Rind und jedes importiertes Salatblatt bringt uns in Namibia an den Rand der Klimakatastrophe.

Fleischqualität: Bis ein namibisches Steak auf dem Teller kommt, vergehen im Schnitt 2 ½ Jahre. Es ist dann auch nur Wasser und Heu drin und läuft deshalb nicht ein, wenn man es in der Pfanne brät. Auch diese Information sollte die Gewissensbisse des Vegetariers bei der Konfrontation mit echtem Fleisch reduzieren.

Grausamkeiten der Gemüsemörder: Bildmächtig erzählen wie skrupellos ein wunderschöner Apfel mit einem Messer malträtiert und eine Möhre bei lebendigem Leibe enthäutet wird, dass einst so stolze Kartoffeln einfach brutal zermanscht und strahlend grüne Salatblätter bestialisch zerhackt werden. Vegetarier vergehen sich an viel mehr Arten von Pflanzen, als ein Fleischesser es jemals könnte. Vegetarismus ist letztendlich die Folter, das Töten, die Erniedrigung und das Essen unschuldigen Gemüses. Sind nicht letztendlich die Feenkreise in der Namibwüste ein Hilfeschrei der Pflanzen, um mit uns zu kommunizieren und uns vom vegetarischen Tut abzuhalten?

Politsch-moralisch: Hitler war Vegetarier. Und welche Blähungen der Vegetarismus in seinem Gehirn ausgelöst hat, kann ja wahrlich nicht wegdiskutiert werden. Gemüse und Kartoffeln sind erdverschmierte Pöbel, die von unten kommen und nur in der verführt, verrührten Masse verzehrt werden, während so ein individuelles Steakchen von einer unverschmutzten, sonnenbeschienenen edlen Antilope aristokratisch einzeln mit einem Höchstmaas an Konzentration genossen wird.

Und um es zum Abschluss mit den Worten des kleinen Tierfreundes zu sagen:  „Wenn das Zebra die Pranken des Leu im Nacken spürt, wird es sicherlich wohl so manches Mal seine Weltanschauung verflucht haben. Hoffen wir, dass den Vegetariern in Namibia dieses Schicksal erspart bleibt.“

 

zuerst veröffentlicht in:Allgemeine Zeitung Tourismusbeilage Oktober 2009

Ergänzung: Veganer trinken deshalb keine Milch, weil dafür ein Rind ins Gras beißen müsste

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