Erkundung Dolomite Camp Etosha
Im Juni irgendwann hat im Westteil von Etosha von Etosha das neue Namibia Wildlife Resort (NWR) Camp Dolomite eröffnet. So genau kann das auch bei NWR noch niemand sagen, da im Juni noch keine "richtigen" Buchungen angenommen wurden und auch der Präsident es noch nicht offiziell eröffnet hat. Natürlich ist Bwana Tucke-Tucke immer schneller als der namibische Präsident, daher sind wir schnell für 3 Tage hoch zur Erkundung gefahren.
Der Westteil Etoshas war und ist als Transitstrecke für in Namibia registrierte Reiseveranstalter eine Möglichkeit vom oder zum Kaokoveld abzukürzen. Die formale Duchfahrterlaubnis war schnell und einfach zu bekommen. Da 80% des Etosha Tierbestandes aber im auch für Selbstfahrer geöffneten Teil Etoshas zu finden waren, haben nur wenige Reiseveranstalter diese Möglichkeit genutzt.
Der Westteil Etoshas wird seit 2010 vor allem durch Gelder von amerikanischen Steuerzahlern im Rahmen der MCA entwickelt. Die Gelder müssen bis Ende 2014 zwingend verbraucht sein, danach verfallen nicht ausgegeben Gelder. Schwerpunkt der touristischen Gelder gehen in die umliegenden Conservancies, der Verbesserung der Management- und Reaktionsfähigkeit im Etosha Park selber durch Erhöhung der Senior Level Manager und Anschaffung von Fahrzeugen (Landcruiser) für Pirschfahrten, Strasseninstandhaltungs - Nashorn-Recovery- und Giraffentransport -Fahrzeuge. Die erste Lieferung Fahrzeuge wurde am 01. September 2010 übergeben, dann begannen die Schulungen auf diesen Fahrzeugen.
Am westlichen Galton / Otjivasundu Gate werden zunächst 135 Wohneinheiten für Nationalparkangestellte gebaut, um die Reaktionsfähigkeit im Westteil bei Feuern, Unfällen und Problemtieren zu erhöhen. Die vorhandene Straßen werden deutlich verbessert, bekommen eine festere Fahrbahndecke, bleiben aber weiterhin auf Schotterbasis. Nur ganz wenige Strassenkilometer werden neu gebaut. Neue Wasserlöcher sind nicht geplant. 2010 begannen die ersten Umweltverträglichkeit- und Sozialstudien des Ministeriums für Umwelt und Tourismus (MET).
Der Westteil Etoshas wird ansonsten nicht weiter entwickelt. Auch weiterhin werden lediglich 25% des Nationalparks durch Touristen befahren werden, so dass genügend Rückzugs- und Brutgebiete vorhanden bleiben. Es wird in den nächsten Jahren auch keine Angebotserweiterung wie Parkrangergeführte Selbstfahrerreisen in den Westteil, Wanderungen über die Salzpfanne oder Fußpirsch mit bewaffnetem Ranger geben. Für diese Produktentwicklung fehlt es im Ministerium am Personal.Für Individualreisende wird die Etosha Westroute als reine Transitroute vom Galton Gate nach Okaukuejo und ggf. umgekehrt mit Zieldatum im 1. Quartal 2014 geöffnet. Gemäß Aussage des Obersten Wildschutzwartes des Etosha Nationalparks ist die Eröffnung des Dolomite Camps daher "2 Jahre zu früh." Es gibt nämlich immer noch keine Abstimmung zwischen dem staatlichen NWR und dem staatlichen Ministerium über Zugangsregelungen und Bestimmungen.
Hier jetzt die derzeitige Sachstandsdarstellung und Praxisregelung: Das Dolomite Camp ist auf den gängigen Etosha - Karten noch nicht eingezeichnet. Es befindet sich direkt südlich des Wasserloch Dolomietpoort, 12km ostwärts der Teerstrasse C 35. Auf direktem Weg vom Galton Gate gemäß Auszeichnung 43 km, gemäss Etosha-Karte 48 km. 1h.30min Fahrtzeit. Der Wagenhalteplatz befindet sich bei S 19˚ 00.674ˈ E 014˚28.334ˈ
Das Dolomite Camp besteht aus 20 Plattformgebundene Zelt-Chalets entlang eines Dolomithügel-Rückens. Es gibt keine Campingplätze und es sind auch keine geplant.
Chalet 1-12 nach Westen zur Sonnenuntergangsseite Chalet 13 -20 nach Osten zur Sonnenaufgangsseite. Die Besonderheit des Camps ist der Ausblick.
Für den Blick aufs Wasserloch benötigt man eine eigene Sternwarte.Vom Wagenhalteplatz mit Schattenparkplätzen führt ein gemauerter Weg zur Rezeption. Die Angestellten hoffen, dass demnächst ein Allrad-Elektro-Golffahrzeug geliefert wird, um das Gepäck der Gäste nach oben zu liefern.
Für Rollstuhlfahrer ist Dolomite defintiv nicht geeignet.
An der Rezeption gibt es einen kleinen Shop mit den üblichen Etosha-Souvenirs. Die Auswahl an Straussenschalenschmuck - Souvenirs ist erfreulich groß.Es besteht die Möglichkeit zur Kreditkartenzahlung. Man hat vom Reservierungscomputer vor Ort Zugriff auf das Etosha Buchungssystem.
Direkte Erreichbarkeit Fon 065 685115 Fax 065 685116.
Das bedeutet zur Zeit, das spontane walk-inns ohne Vorabreservierung möglich gemacht werden können!
Vorgehen wie folgt bei Zufahrt via Galton-Gate: Einen oder zwei Tage vorher im Camp direkt anrufen, die Angestellten schauen dann im Reservierungscomputer nach, ob ein Chalet frei ist, vergeben eine Reservierungsnummer und pflegen Sie ins System ein. Wenn man länger vorher anruft wird man durch Einbuchungen via NWR-Zentrale oder der anderen Buchungscomputer in Okaukuejo und Namutoni wegen nicht rechtzeitiger Zahlung wieder rausgehauen,. Sie können Ihre Kreditkartendetails nach Bestätigung für die Reservierungsnummer aber dann auch direkt nach Dolomite faxen.
Die telefonisch erteilte Reservierungsnummer merken, damit man sie der MET-Dame am Galton Gate vorzeigen kann. Die ist zwar hilflos und nicht informiert, wird sie aber im Normalfall durchlassen. Vielleicht versucht Sie sogar von Ihrem Dienstapparat im Dolomite Camp anzurufen, ist in der Regel aber damit überfordert. Atmen und Essen überfordert sie nicht.
Hier wird sicher noch in nächster Zeit einiges an Mißbrauch und Schindluder getrieben werden.
Im Camp angekommen wird dann per Kreditkarte die Unterkunft bezahlt und zusätzlich die Ministeriumseintrittsgebühr über die gleiche Kreditkartenmaschine. Die Abführung der dem Ministerium zustehenden Gelder hatte bereits bei der Gründung von NWR nicht funktioniert, so dass jetzt zwei verschieden Bezahlpunkte für Unterkunft und Nationalparkeintritt vorgeschrieben sind, Dieser Zustand ist zur Zeit natürlich illegal. Deutsche können damit nicht leben, Afrikaner schon. Die Quittung aufbewahren, damit man seine Bezahlung bei der Ausfahrt aus dem Nationalpark dokumentieren kann.
Der elegantere Weg ist natürlich die rechtzeitige Vorabbuchung.
Zimmer:
Es gibt 17 Standard - Bushchalets und 3 Deluxe Chalets (Nr.13,19,20), keine Familienzimmer. Bushchalet Nr. 8 und 9 sind ganz dicht zusammen, so dass man diese beiden 2 Bett Zimmer als Familie nutzen kann. Am Besten für alte Leute dicht dran am Restaurant die Chaletnummern 1,2,3, 19,20. Man geht ansonsten vom entferntesten Chalet bis zum Restaurant 800m über die Berge.
Chalet 1 oft sehr laut, da bester Platz zum mobil telephonieren ( siehe unten )
Hier die Bushchalets:
Preise mit Frühstück Standard - Bushchalet: bis Oktober 2011 900 N$ pro Person im Doppelzimmer, als Einzelzimmer 1.000 N$ bis Mai 2012 750 N$ pro Person bis Oktober 2012 900 N$ pro Person im Doppelzimmer , als Einzelzimmer 1.050 N$ Der Unterschied zwischen einem Bushchalet und einem Deluxechalet ( Nr 13, Nr. 19 und Nr.20 ) besteht lediglich in einem Pool genannten Eintauchbecken auf dem Sonnendeck.
Besonders zu empfehlen ist Chalet Nr. 13. Es ist das einzige Chalet mit Blick auf das Wasserloch Dolomietpunt.
Der größte Luxus ist natürlich, dieses Zubehörteil in seinem Zimmer vorzufinden:
Preise mit Frühstück Deluxe Chalet: bis Oktober 2011 1.400 N$ pro Person im Doppelzimmer, als Einzelzimmer 1.550 N$ bis Mai 2012 1.200 N$ pro Person bis Oktober 2012 1.400 N$ pro Person im Doppelzimmer , als Einzelzimmer 1.550 N$Serviceeinrichtungen: Bar und Poolbereich, sowie zwei Feuerstellenplätze zum abendlichen Zusammensitzen.
Restaurant und Barbereich
Es gibt zwei Restaurants, die für jeweils 20 Gäste geiegnet sind.
Personal:
Campmanager ist Robert Mawere aus Simbabwe. Er ist seit 2000 bei NWR beschäftigt und hat vorher das Onkoshi Camp am Ostrand der Etosha Pfanne geleitet. Er spricht das schlechteste Englisch, welches ich von einem Simbabwer gehört habe, ist aber eine junge fähige aufstrebende Führungskraft, der Dinge flexibel geregelt bekommt.
Der Game Ranger vor Ort mit neuem Landcruiser Pirschfahrzeug ist der erfahrene Gabes Nantanga. Er kam vor Jahren von Ongava Lodge. Seine Englisch ist hervorragend, seine Fahrweise ist OK. Er entdeckt Tiere im Busch und gibt ihnen die richtigen Namen und ich halte ihn für den zweitbesten Fahrerguide von NWR ( nach Victor ) in Etosha.
Mit 500 N$ pro Person pro Fahrt ist die geführte Pirschfahrt aber überteuert, da in der Praxis nur zwei Wasserlöcher angefahren werden. Vielleicht ändert sich das, wenn er meine detailierten Erkundungsunterlagen bekommt udn auswertet.Die Masse der Servicekräfte ist erst seit 3 Monaten bei NWR angestellt und gezielt für dieses Camp geworben worden. Sie kommen aus ganz Namibia und zumeist aus städtischen Regionen. Sie haben Angst vor der Natur und vor dem Busch. Ein Löwengebrüll in ca. 5km Entfernung führte zu Panik. Ein Bergzebra im Dunkeln 300m vom Chalet Nr.6 entfernt, führte zum sofortigen Bodyguarding, wobei eher der Eindruck war, dass man sich hinter einer kurzen Hose besser versteckt werden konnte.
Sonstiges:
Die Stromversorgung des Camps wird mit zwei Generatoren sichergestellt. In jedem Zimmer sind 2 Euro-Steckdosen und 8 Namibia-Dreipolstecker.
Der Platz mit dem besten Mobiltelephonempfang ist neben Chalet Nr. 1 und auch über MTC Netman Surfstick hat man eine gewisse Arbeitsfähigkeit.
Weitere Entwicklungen:
- Zur Zeit ist das Camp noch nicht eingezäunt, so dass die Gäste ein wenig "overprotected" werden. Es wird einem praktisch untersagt, sich alleine im Camp zu bewegen. Man wird zum Essen abgeholt und wieder zurückgebracht ( ausser, wenn es kalt ist ).
- Die Paviane haben die Mülltonnen noch nicht entdeckt.
- Es werden noch zusätzliche Feuerschneisen um das Camp gezogen.
- Geplant ist eine Toilette am Wasserloch bei Klippan, welches auch als Frühstücksplatz ausgebaut werden soll.
- Im Bau ist ein Ansitz am Dolomitiepunt, der in die EInzäunung mit integriert wird.
- Nampower-Strom soll über einer Stromleitung von der 12km entfernten Hauptstrasse aus installiert werden.
- Man versucht beim MET eine Genehmigung für Nachtpirschfahrten ( 600 N$ pro Person pro Fahrt ) durchzubekommen.
Fazit Dolomite Camp
Dieses Camp bringt uns 40 Betten mehr in den Etosha-Nationalpark ( enspricht 10% mehr Kapazität ). Es fängt damit den Wegfall von Hobatere Lodge auf, ist ein neues Produkt, welches für Wiederholer interessant ist und auch ohne Verbindung mit den anderen Rastlager alleine für sich stehen kann.
Es ist eine nette Ergänzung einer Schwerpunkt Kaokoveld Reise.
Es zieht noch mehr Gäste aus dem Ovamboland ab, da man dort immer noch keine touristengerechte Unterkunft bieten kann. Einige Tourenplanungen werden sicher umgeschrieben werden.
Es hat einen völlig anderen Charakter als die anderen Rastlager. Konzentration auf Aussicht und nicht auf das Wasserloch.
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
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