Wegestrahl Okaukujeo nach Dolomite Camp
Der Westen der Etosha kann von jedem Selbstfahrer grundsätzlich bis kurz hinter dem Wasserloch m´Bari befahren werden. Ab dann dürfen nur in Namibia registrierte Reiseveranstalter diese Strecke touristisch für eine Transitfahrt nutzen.
Wer eine Buchung für das Dolomite Camp hat, darf jetzt diese Linie überfahren und selbständig Dolomite erreichen.
Die Gesamtfahrzeit beträgt ca. 6 Stunden für ca. 186 km.
Die Strasse ist eine PKW taugliche Allwetterstrasse.
Referenzkarte für diesen Wegestrahl ist "Map of Etosha" - Honeyguide Publications ISBN 0-9548748-6-9 Verkaufspreis in den Rastlagern für 37,50 N$, ca. 4 Euro.
Die unterstrichenen Wasserlöcher sind meine Empfehlungen für diese Strecke.Die Wasserlöcher im Westteil Etoshas sind fast ausschließlich künstlich seit 1956 angelegt und führen ungefähr alle 10km über 100 km von m´Bari bis Duineveld parallel zum 19. Breitengrad (Süd).
Man wollte dadurch vor allem die Elefantenherden aus dem Bereich der Farmgebiete bei Kamanjab und Kowares weit in den Etosha Nationalpark locken, um Mensch-Elefantenkonflikte zu lösen. Das Okaukuejo Rastlager verlässt man nach nach Osten und biegt gleich darauf nach links ab. Das Dolomite Camp ist schon ausgeschildert.
Mobiltelefonempfang hat man bis 12 km Entfernung von Okaukuejo. Die meisten öffentlichen Wasserlöcher bis m´Bari sind auf Grund von Anthrax trocken gelegt und daher nicht sonderlich lohnend.
Als erstes "Wasser"-loch erreicht man Leeubron S 19˚ 04.160ˈ E 015˚49.012ˈ
Die "Löwenquelle" wurde bereits von der Schutztruppe für Ihre Pferde angelegt. Der Herrscher des Leuubron - Rudels war ein riesiger Mähnenlöwe namens "Castor" Die Abdrücke seiner gewaltigen Tatzen sind im Zement vor dem Eingang zum Ökologischen Institut in Okaukuejo verewigt. Die Quelle wurde versiegelt, um Überweidung in dieser Gegend zu vermeiden.
Abzweig links nach Otjivasandu S 19˚ 05.393ˈ E 015˚46.277ˈ Der Weg zu den trockengelegten Wasserlöchern Natco und Adamax ist gesperrt.
15km weiter nach Westen ist dann eine umzäunte Toilette mit zwei Toilettenhäuschen. S 19˚ 04.968ˈ E 015˚38.058ˈ
Von hier aus nach Süden ist der Abstecher zur Wasserstelle Grünewald und zum Geisterwald S 19˚ 05.365ˈ E 015˚38.132ˈ
Der Geisterwald ( Afrikaans Sprookieswoud ) ist ein lohnendes Ziel für Botaniker. Er verdankt seinem Namen den an diesem Fleck massenhaft auftretenden Moringabäumen, die eigentlich nur auf steinigem Untergrund vorkommen. Wissenschaftlich weiss man noch nicht, warum, aber die Buschleute haben dafür eine ziemlich logische Erklärung: Als der große Gott der Natur mit seinem Schöpfungsakt fertig war, sah er, dass er noch eine kleine Anzahl an Moringabäumen in seiner Hand hielt. Da er nicht wußte, was er mit ihnen anfangen sollte, warf er sie auf die Erde zurück. Sie blieben im Boden beim Sprokieswoud stecken, wo sie auch heute noch ihre Wurzeln in den Himmel strecken.
Der Wald wurde in den 90er Jahren umzäunt, damit die Elefantenherden nicht noch mehr Schäden anrichten.
Der Zeitaufwand, es zu erreichen, ist für Tierbeobachtungsinteressenten aber nur eingeschränkt zu empfehlen.
Also umdrehen. An der Kreuzung angekommen, muss man um nach Dolomite Camp zu kommen, in Richtung Dolomite Camp oder Ojtovasandu fahren.
Den Charl Marais Dam erreicht man über den Charl Marais Damm S 19˚ 05.365ˈ E 015˚38.132ˈ
Er wurde 1957 geschoben, um das Flächenwild in dieser Gegend mit angestautem Wasser zu versorgen. Zudem konnten man für den Strassenbau zur touristischen Erschließung des Etosha Nationalparks Wasserlager anlegen.
1964 konnte man Anthrax in Etosha erstmal nachweisen. Als einer der Ursprungsherde der Milzbrandinfektionen im Etosha war der Charl Marais Damm schnell identifiziert.
Alkalische Erde, afrikanische Sonne und Wasser ergeben eine hervorragende Petrischalenumgebung, besser als jedes Chemielabor.
Zur Verhütung der Bildung stehender Gewässer hat man Drainagerohre in den Damm eingezogen, durch die das Wasser jetzt in die Adamax-Pfanne abfliessen kann. Damit hat der Damm seine eigentliche Funktion verloren. Nach guten Regenzeiten hat man hier noch Restwasser.
Kurz hinter dem Damm kommt das Wasserloch Ozonjuitij m´Mbari 'S 18˚ 59.037ˈ E 015˚30.939ˈ
Hier ist eine falsche Kennzeichnung auf dem Stein und auch auf der Etosha Karte. Korrekt müsste es eigentlich Ozonyutji m´Mbari, der Herero-Ausdruck für " zwei Bienen" sein. Wie es zu diesem Namen kam ist eine lange Geschichte. Man kann sie nachlesen in Hu Berrys Buch "Ortsnamen im Etosha Nationalpark" ISBN 99916-30-52-X
m´Bari ist ein künstliches Wasserloch. Nach der Regenzeit gibt es aber kleine Seen in der Umgebung. Es waren viele unterschiedliche Tiere am Wasserloch. Gnus, Strausse, Steppenzebras, Oryx-Antilopen, Warzenschweine, Springböke...; sogar ein Reiher war zu sehen. In der Nähe war ein Löwe im Schatten eines Termitenhügels.
Kurz hinter m´Bari beginnt das Sondererlaubnispflichtige Gebiet:
Als erstes Wasserloch kommt Arendsnes S 18˚ 58.629ˈ E 015˚24.610ˈ. Es wurde nach den dort nistenden Raubadlern (Aquila rapax) benannt.
Das empfehlenswerte Bohrloch Sonderkop S 18˚ 58.184ˈ E 015˚19.627ˈ besteht aus einem elefantensicher gemachten Wasserbassin mit Solarpumpe. Das anfänglich dort aufgestellte Windrad hat mehrfach seinen Fächer durch Windeinwirkung verloren und war dadurch "ohne Kopf".Zahlreiche Tiere, insbesondere Steppenzebras am Wasserloch und interessante Termitenbauten.
Die Wasserstelle Duiwelsvuur ( Teufelsfeuer ) ist noch nicht ausgeschildert und ebenfalls noch trocken gelegt. In den späten 60er Jahren zerstörte ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer eines Wildwartes fast das gesamte Strauchmopaneveld des südwestlichen Etosha Nationalparks. Seitdem hat man weitere Brandschutzschneisen gezogen. Brandschutzschneise S 18˚ 58.594ˈ E 015˚10.139ˈ
Das trocken gelegte Bohrloch Bitterwater S 18˚ 58.666ˈ E 015˚09.601ˈ kündigt sich durch einen Windmotor an.
Der Name leitet sich vom hohen Magnesiumgehalt des Wassers ab, der es für Menschen nahezu ungeniessbar macht.
Auch das nächste BohrlochTeëspoed S 18˚ 58.740ˈ E 015˚03.679ˈ ist trocken gelegt.
Dennoch waren Strausse,Springböcke und Steppenzebras zu beobachten. Der Markierungsstein wurde von Elefanten umgeschupst, die sich hier wie in einem Porzellanladen benehmen."Ort des Mißgeschicks" heisst es auch aus dem Afrikaans passend übersetzt.
Als nächstes quert man eine Etosha Nord-Südstrassenverbindung, die als Brandschutzschneise fungiert,aber nur von Rangern befahren werden darf. S 18˚ 58.439ˈ E 014˚57.445ˈ
Tobieroen S 18˚ 58.377ˈ E 014˚57.445ˈ ist wieder eine Empfehlung. Viele Tiere, endlich tauchen wieder Giraffen auf. Die Originalschreibweise lautete Tobieroem, übersetzt Ruhm des Tobias. Es wurde nach einem Buschmannspurenleser benannt, der einem seine Losung verlierenden Wildwart gegen ein Löwerudel zu Hilfe kam. Aus der falschen Schreibweise in den Karten wurde ein noch falschere Schreibweise auf dem Markierungsstein. Toebroen heisst soviel wie Zehenbrunnen. Da lacht der Paarhufer.
An der nun folgenden Kreuzung fährt man zum Dolomite Camp nach rechts S 18˚ 57.957ˈ E 014˚52.395ˈ
Die Strasse ist in einem sehr guten Zustand.
Nach kurzer Fahrt gelangt man zum großen, künstlichen Wasserloch Olifantsrus S 18˚ 57.929ˈ E 014˚51.627ˈ
Regenmesser, Solarpumpe.und Beginn einer Elefantensicheren Einzäunung.
Im Vordergrund Steppenzebras, im Hintergrund das alte Elefantenschlachthaus. Mehr dazu im nächsten Wegestrahl Dolomite - Dolomite.Klassische Serengetilandschaft findet man dann am offenen Wasserloch Nomab S 18˚ 57.607ˈ E 014˚45.920ˈ
In der Etosha Karte ist das Wasserloch auf der rechten Strassenseite eingezeichnet. Tatsächlich links. Das Bohrloch wird noch durch eine Windmühle befördert. Am Wasserloch waren unzählige Springböke, Gnus und Steppenzebras.
Benannt wurde das Wasserloch nach dem hier vorkommenden Gerbwurzelstrauch (Elephantorrhiza suffruticosa). Auf buschmannisch heisst das !Nomab Die Wurzel der Pflanze. Eine besonders bei Elefanten beliebte Pflanze, die häufig von ihnen ausgegraben wird und dadurch ständig für Löcher an der Strasse sorgt.Nach kurzer Zeit unterfährt man eine von weitem Sichtbare Landmarke, die Stromleitung von Ruacana Staudamm nach Windhoek. S 18˚ 57.262ˈ E 014˚39.081ˈ
Die Stromleitung diente immer schon der Orientierung, sei es für Wildwarte, die in diesem Bereich Patrouillen fahren, für Piloten, die Wildtierzählungen aus der Luft vornehmen oder zu Buschkampfzeiten zur Infiltrierung durch SWAPO -Guerillas/Freiheitskämpfer.
Nach kurzer Fahrt erreicht man das versiegelte Bohrloch Duineveld S 18˚ 57.054ˈ E 014˚36.659ˈ
In der Etosha Karte ist das Wasserloch auf der rechten Strassenseite eingezeichnet. Tatsächlich links.
Im Hintergrund sind die Dolomithügel zu sehen, auf denen das Dolomite Camp ist.
Dolomietpunt S 18˚ 59.875ˈ E 014˚28.267ˈ Am dazugehörigen Wasserloch wird noch ein Ansitz gebaut.
Zum Schluss erreicht man den Dolomite Camp Parkplatz bei S 19˚ 00.674ˈ E 014˚28.334ˈ auf Höhe 1249m und checkt im Dolomite Camp ein......wird fortgesetzt mit dem Wegestrahl Dolomite Camp - Dolomite Camp
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